1703

 

 

Apr 5

[Communion Service on Maundy Thursday participants]

H[err] Händel.[1]

 

 

 

Jul 9

[Johann Mattheson, Grundlage einer Ehrenpforte, Hamburg 1740]

 

Den neunten Julii 1703. wurde er [Johann Mattheson] mit dem weltberühmten Händel1 auf der hamburgischen Maria Magdalenen-Orgel bekannt, führte denselben in seines Vaters Hauß, und erwies ihm alle nur ersinnliche Wolthaten, so wohl was den Tisch und Unterhalt, als auch was die Anpreisung seiner Person betraff. Sie reiseten den 17. August mit einander, in höchster Vertraulichkeit, nach Lübeck, und bespielten daselbst die Orgeln: maassen man dem damahligen wackern Organisten und Werckmeistern an dortiger Marien-Kirche, Dieterich Buxtehude, gerne einen tüchtigen Mann zum Beisitzer, der zugleich sein Nachfolger werden könnte, aussuchen wollte. Wie es damit abgelauffen, ist schon oben, in einem andern Artickel, erzehlet worden.

 

1 S. den Artickel Händel p. 93. sq.[2]

 

 

 

Aug 17

[Mattheson, 1740]

 

Wir bespielten daselbst fast alle Orgeln und Clavicimbel, und fasseten, wegen unsers Spielens, einen besondern Schluß, dessen ich anderswo gedacht habe: daß nehmlich er nur die Orgel, und ich das Clavicimbel spielen wollte. Wir hörten anbey wohlgedachtem Künstler, in seiner Marien-Kirche, mit würdiger Aufmercksamkeit zu. Weil aber eine Heirats-Bedingung bey der Sache vorgeschlagen wurde, wozu keiner von uns beiden die geringste Lust bezeigte, schieden wir, nach vielen empfangenen Ehrenerweisungen und genossenen Lustbarkeiten, von dannen. Johann Christian Schieferdecker legte sich hernach näher zum Ziel, führte nach des Vaters, Buxtehuden, Tode, die Braut heim, und erhielt 1707 den schönen Dienst …[3]

 

 

 

Sep 12

Bestallung Vor den Organisten bey der Domkirche

 

Bestallung

Vor den

Organisten

bey der

Domkirche

 

 

 

 

 

 

 

 

 

50 Thaler

Gehalt

 

Demnach die Nothdurfft erfo[r]dert, daß bey der alhiesigen Königl. Schloß- undt Domkirchen die durch Johann Georg Hendelen ohnlängst erledigte Organisten Stelle hinwiederumb mit einem guten und geschickten Subjecto besetzet werden müssen, undt aber Vor andern Johann Kohlhardt sowohl seines from[m]en Wandels alß geschickligkeit halber darzu recom[m]andiret undt angerühmet worden, … auch diejenige, bey welchen er die dazu nöthige Fähigkeit finden wird privatim in seiner Behausung nicht allein zu einer mehrern perfection in der vocal Music sondern auch zur instrumental music anführen.

Alß haben die … verordnete Hoffprediger, Vorsteher und Eltiste vermelten Kohlhardten zum Organisten bey besagter Schloßkirche dergestalt bestellet und angenom[m]en, …

So geschehen Halle den 12. Sept. 1703 Vidi. Steinberg.[4]

 

Handel’s replacement as organist of the Cathedral in Halle

 

… Since necessity demands that at the Royal Palace- and Cathedral-Church here, the post of organist, recently vacated by Georg Friedrich Hendel, must once more be filled by a good and skilful person, and since above all others Johann Kohlhardt has been recommended and acclaimed, as much for his pious conduct as for his skill. … So have the ordained Court Chaplains, Administrators and Elders appointed the aforesaid Kohlhardt as organist. … Halle 12th September 1703.[5]

 



[1] Deutsch, 10.

[2] Händel Handbuch, 20.

[3] Händel Handbuch, 21.

[4] Händel Handbuch, 21.

[5] Deutsch, 11.